Wie war das Verhältnis Hindenburgs zu den Hohenzollern?

Antwort

Paul von Hindenburg hatte ein ambivalentes Verhältnis zum Haus Hohenzollern, der ehemaligen deutschen Kaiserfamilie. Als preußischer Offizier und später Generalfeldmarschall war Hindenburg ein loyaler Diener des Kaisers Wilhelm II. und damit des Hauses Hohenzollern. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte und stand damit direkt im Dienst des Kaisers. Hindenburg war monarchistisch geprägt und betrachtete die Monarchie als natürliche Staatsform für Deutschland. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Abdankung Wilhelms II. 1918 wurde die Monarchie abgeschafft und die Weimarer Republik gegründet. Hindenburg zog sich zunächst ins Privatleben zurück, blieb aber monarchistisch gesinnt. Als er 1925 zum Reichspräsidenten gewählt wurde, galt er vielen Konservativen und Monarchisten als Hoffnungsträger für eine mögliche Restauration der Monarchie. Trotz seiner persönlichen Sympathien für das Haus Hohenzollern und die Monarchie hat Hindenburg als Reichspräsident nie aktiv versucht, die Monarchie wieder einzuführen. Er akzeptierte die republikanische Verfassung, auch wenn er ihr innerlich distanziert gegenüberstand. In der Öffentlichkeit trat er als überparteilicher Staatsmann auf, der die Weimarer Republik nach außen hin repräsentierte. Zusammengefasst: Hindenburg war dem Haus Hohenzollern persönlich und ideologisch verbunden, setzte sich aber als Reichspräsident nicht für eine Rückkehr der Monarchie ein. Sein Verhältnis war geprägt von Loyalität und Respekt, aber auch von der Akzeptanz der politischen Realität nach 1918.

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