Warum war es nach dem 2. Weltkrieg so schwer, ein vereintes Europa zu gründen?

Antwort

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es aus mehreren Gründen schwierig, ein vereintes Europa zu gründen: 1. **Nationale Souveränität**: Viele europäische Länder waren stark auf ihre nationale Souveränität bedacht und zögerten, Macht an eine supranationale Institution abzugeben. 2. **Historische Feindschaften**: Jahrhunderte alte Feindschaften und Misstrauen zwischen den europäischen Nationen, insbesondere zwischen Frankreich und Deutschland, erschwerten die Zusammenarbeit. 3. **Wirtschaftliche Unterschiede**: Die wirtschaftlichen Bedingungen und Entwicklungsstände der europäischen Länder waren sehr unterschiedlich, was die Integration erschwerte. 4. **Politische Systeme**: Die politischen Systeme und Ideologien der Länder variierten stark, von Demokratien bis zu Diktaturen, was eine einheitliche politische Struktur schwierig machte. 5. **Kalter Krieg**: Die Teilung Europas in Ost und West durch den Kalten Krieg und die Einflussnahme der USA und der Sowjetunion führten zu Spannungen und unterschiedlichen politischen Ausrichtungen. 6. **Wiederaufbau**: Nach dem Krieg lag Europa in Trümmern, und die Priorität vieler Länder lag zunächst auf dem Wiederaufbau ihrer eigenen Wirtschaft und Infrastruktur. Diese Faktoren machten es schwierig, sofort nach dem Krieg eine umfassende europäische Integration zu erreichen. Dennoch legten Initiativen wie die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1951 und die Römischen Verträge 1957 den Grundstein für die spätere Europäische Union.

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