Was war der Todesmarsch von Brün nach Wien nach Mai 1945?

Antwort

Der sogenannte „Todesmarsch“ von Brün (heute Brno, Tschechien) nach Wien nach Mai 1945 bezieht sich auf die gewaltsame Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus Brün unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 30. Mai 1945 ordneten die tschechoslowakischen Behörden die Ausweisung der deutschen Einwohner von Brün an. Etwa 20.000 bis 30.000 Menschen, darunter viele Frauen, Kinder und ältere Menschen, wurden gezwungen, die Stadt zu Fuß in Richtung österreichische Grenze zu verlassen. Der Marsch führte über Pohrlitz (Pohořelice) nach Süden, wobei die Bedingungen extrem schlecht waren: Es fehlte an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung, und viele Menschen waren bereits durch die Kriegsereignisse geschwächt. Während dieses Marsches und in den provisorischen Lagern entlang der Strecke starben Schätzungen zufolge zwischen 500 und 5.000 Menschen an Erschöpfung, Hunger, Krankheiten oder durch Misshandlungen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist umstritten. Der „Brünner Todesmarsch“ ist ein Beispiel für die gewaltsamen Vertreibungen und Übergriffe gegen die deutsche Zivilbevölkerung in Mittel- und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute wird dieses Ereignis sowohl in Tschechien als auch in Österreich und Deutschland als Teil der schwierigen Nachkriegsgeschichte thematisiert und erinnert. Weitere Informationen findest du z.B. auf der Seite des [Brünner Versöhnungsmarsches](https://www.versoehnungsmarsch.at/) oder im [Wikipedia-Artikel zum Brünner Todesmarsch](https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnner_Todesmarsch).

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