Die Reichswehr in der Weimarer Republik war überwiegend republikfeindlich aus mehreren Gründen: 1. **Traditionelle Militärkultur**: Die Reichswehr war stark von der preußischen Militärtradition geprägt, die monarchistische Werte und eine Loyalität gegenüber dem Kaiser betonte. Viele Offiziere sahen Weimarer Republik als illegitim an, da sie aus der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Abdankung des Kaisers hervorgegangen war. 2. **Vertrag von Versailles**: Der Vertrag von Versailles, der nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnet wurde, führte zu erheblichen Einschränkungen der deutschen Streitkräfte. Viele Militärs empfanden dies als demütigend und als Verrat an den Soldaten, die im Krieg gekämpft hatten. Diese Empfindungen trugen zur Ablehnung der Republik bei. 3. **Politische Instabilität**: Die Weimarer Republik war von politischer Instabilität, häufigen Regierungswechseln und extremen politischen Bewegungen geprägt. Die Reichswehr sah sich oft als stabilisierende Kraft und war skeptisch gegenüber der demokratischen Regierung, die sie als schwach und unfähig betrachtete. 4. **Einfluss rechter Gruppen**: Viele Offiziere sympathisierten mit rechten politischen Bewegungen, die die Republik ablehnten und eine Rückkehr zu autoritären Strukturen forderten. Diese Gruppen, wie die Freikorps, erhielten oft Unterstützung von Teilen der Reichswehr. 5. **Mangelnde Unterstützung der Bevölkerung**: Die Reichswehr hatte Schwierigkeiten, das Vertrauen und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, was zu einem Gefühl der Isolation und der Abgrenzung von der demokratischen Gesellschaft führte. Diese Faktoren trugen dazu bei, dass die Reichswehr eine ambivalente und oft feindliche Haltung gegenüber der Weimarer Republik einnahm.