In der Zeit der Präsidialkabinette in der Weimarer Republik (1930-1933) wurde auf die politische und wirtschaftliche Krise mit einer Reihe von Notverordnungen und autoritären Maßnahmen reagiert. Diese Kabinette, die von Reichspräsident Paul von Hindenburg ernannt wurden, regierten weitgehend ohne parlamentarische Mehrheit und stützten sich auf Artikel 48 der Weimarer Verfassung, der dem Präsidenten Notverordnungsrechte einräumte. Die wichtigsten Reaktionen und Maßnahmen umfassten: 1. **Notverordnungen**: Um die politische Blockade im Reichstag zu umgehen, erließ der Präsident zahlreiche Notverordnungen, die oft tief in die Rechte der Bürger eingriffen und die parlamentarische Demokratie schwächten. 2. **Spar- und Deflationspolitik**: Die Regierungen unter Heinrich Brüning setzten auf eine strikte Sparpolitik, um die Staatsfinanzen zu konsolidieren. Dies führte jedoch zu einer Verschärfung der Wirtschaftskrise und zu hoher Arbeitslosigkeit. 3. **Einschränkung der Grundrechte**: In Reaktion auf politische Unruhen und die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft wurden Grundrechte wie die Versammlungs- und Pressefreiheit eingeschränkt. 4. **Politische Repression**: Es gab verstärkte Maßnahmen gegen politische Gegner, insbesondere gegen Kommunisten und Sozialisten, aber auch gegen die erstarkende NSDAP. Diese autoritären Maßnahmen trugen letztlich zur weiteren Destabilisierung der Weimarer Republik bei und bereiteten den Boden für die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933.