Das päpstlich-fränkische Bündnis, das im 8. Jahrhundert entstand, war durch zwei wesentliche Neuheiten im Agieren des Papsttums und des fränkischen Königtums geprägt: 1. **Die Pippinische Schenkung (754/756):** Diese Schenkung markierte eine bedeutende Veränderung in der Beziehung zwischen dem Papsttum und den fränkischen Königen. Pippin der Jüngere, der Vater Karls des Großen, versprach dem Papst territoriale Unterstützung und Schutz gegen die Langobarden. Im Gegenzug erhielt Pippin die päpstliche Anerkennung seiner Königswürde, was seine Herrschaft legitimierte. Diese Schenkung legte den Grundstein für den Kirchenstaat und stärkte die weltliche Macht des Papsttums. 2. **Die Kaiserkrönung Karls des Großen (800):** Am Weihnachtstag des Jahres 800 krönte Papst Leo III. Karl den Großen zum Kaiser des Römischen Reiches. Diese Krönung stellte eine Neuheit dar, da sie das westliche Kaisertum wiederbelebte und eine enge Verbindung zwischen dem Papsttum und dem fränkischen Königtum schuf. Sie symbolisierte die gegenseitige Unterstützung: Der Papst verlieh Karl die kaiserliche Würde, was dessen Herrschaft über das Frankenreich und darüber hinaus legitimierte, während Karl im Gegenzug den Schutz und die Unterstützung der Kirche garantierte. Diese beiden Ereignisse veränderten die politische und religiöse Landschaft Europas nachhaltig und legten den Grundstein für das mittelalterliche christliche Europa.