Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 begann in Deutschland und Österreich die sogenannte Entnazifizierung. Ziel war es, die nationalsozialistische Ideologie und ehemalige NSDAP-Mitglieder au... [mehr]
Die Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), dem späteren Gebiet der DDR, war ein zentraler Bestandteil der Nachkriegspolitik der sowjetischen Besatzungsmacht nach 1945. Ziel war es, ehemalige Nationalsozialisten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zu entfernen und eine neue, antifaschistische Ordnung zu etablieren. **Ablauf und Maßnahmen:** - **Sofortige Entfernung:** Direkt nach Kriegsende wurden viele NSDAP-Mitglieder und Funktionsträger aus ihren Ämtern entfernt. - **Internierungslager:** Zehntausende Verdächtige wurden in sogenannte Speziallager gebracht, oft ohne Gerichtsverfahren. Viele starben dort an den Folgen der Haftbedingungen. - **Fragebögen und Überprüfungen:** Wie in den westlichen Besatzungszonen mussten auch in der SBZ Erwachsene Fragebögen zu ihrer NS-Vergangenheit ausfüllen. Die sowjetische Militäradministration (SMAD) und deutsche Behörden überprüften diese Angaben. - **Bestrafung und Rehabilitierung:** Während einige ehemalige Nationalsozialisten bestraft wurden, konnten andere nach einer gewissen Zeit wieder in das gesellschaftliche Leben integriert werden, sofern sie sich als unbelastet oder „Mitläufer“ erwiesen. **Unterschiede zu den Westzonen:** - In der SBZ wurde die Entnazifizierung stärker mit der Einführung des Sozialismus und der Umgestaltung der Gesellschaft verbunden. - Die Kommunistische Partei (später SED) nutzte die Entnazifizierung auch, um politische Gegner auszuschalten und ihre eigene Machtbasis zu stärken. - Die Entnazifizierung wurde offiziell 1948 für abgeschlossen erklärt, während sie in den Westzonen noch länger andauerte. **Fazit:** Die Entnazifizierung in der Sowjetzone war geprägt von Härte, politischer Instrumentalisierung und einer schnellen Integration in den sozialistischen Aufbau. Sie unterschied sich deutlich von den Verfahren in den westlichen Besatzungszonen, wo stärker auf juristische Verfahren und individuelle Schuld geachtet wurde. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/194438/entnazifizierung/).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 begann in Deutschland und Österreich die sogenannte Entnazifizierung. Ziel war es, die nationalsozialistische Ideologie und ehemalige NSDAP-Mitglieder au... [mehr]
Der Marshallplan, offiziell als European Recovery Program (ERP) bezeichnet, war ein von den USA initiiertes Hilfsprogramm zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde 1947 vom damalig... [mehr]
Die genaue Zahl der Deutschen, die nach Mai 1945 gestorben oder getötet wurden, lässt sich nicht exakt beziffern, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt und die Quellenlage unterschi... [mehr]
Der Begriff „Besatzung“ bezieht sich meist auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Deutschland von den Alliierten (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) besetzt wurde... [mehr]