Erkläre die Begriffe „Dolchstoßlegende“ und „zweifache Ausrufung der Republik“ im Zusammenhang mit dem Ende des 1. Weltkrieges für Deutschland.

Antwort

Die „Dolchstoßlegende“ ist die Vorstellung, dass das deutsche Militär im Ersten Weltkrieg nicht auf dem Schlachtfeld besiegt wurde, sondern durch Verrat von Zivilisten, insbesondere von Sozialisten und Juden, die die Revolution und den Frieden forderten. Diese Legende wurde von nationalistischen Kreisen propagiert, um die Niederlage zu erklären und die Schuld von der militärischen Führung abzulenken. Die „zweifache Ausrufung der Republik“ bezieht sich auf die zwei entscheidenden Momente der Ausrufung der Weimarer Republik. Zunächst wurde am 9. November 1918 in Berlin die Republik von Philipp Scheidemann ausgerufen, um eine sozialistische Regierung zu etablieren. Am selben Tag rief der Rat der Volksbeauftragten, der aus Sozialdemokraten und Unabhängigen Sozialisten bestand, die Republik aus. Diese Ereignisse markierten das Ende der Monarchie in Deutschland und den Beginn einer neuen politischen Ära.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten

Verwandte Fragen

Was war der Hauptfehler bei der deutschen Niederlage in der Marne-Schlacht 1914?

Der Hauptfehler bzw. der Auslöser der deutschen Niederlage in der Schlacht an der Marne 1914 war das Scheitern des Schlieffen-Plans, insbesondere durch eine zu starke Schwächung des deutsche... [mehr]

Wurde im Ersten Weltkrieg Kleidung gefallener Soldaten recycelt und warum sind viele Tote in Massengräbern auf Fotos nackt?

Im Ersten Weltkrieg wurde Kleidung gefallener Soldaten tatsächlich häufig recycelt oder wiederverwendet. Uniformen, Stiefel und Ausrüstungsgegenstände waren wertvolle Ressourcen, d... [mehr]