Die Oktettregel besagt, dass Atome dazu neigen, eine Elektronenkonfiguration zu erreichen, die acht Valenzelektronen umfasst, um eine stabile Edelgaskonfiguration zu erlangen. Diese Regel gilt besonders für die Elemente der zweiten Periode des Periodensystems. Schwefel (S) befindet sich in der sechsten Hauptgruppe des Periodensystems und hat sechs Valenzelektronen. Um die Oktettregel zu erfüllen, kann Schwefel zwei Elektronen aufnehmen, um eine volle Außenschale mit acht Elektronen zu erreichen. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit für Schwefel, da es auch in der Lage ist, mehr als acht Elektronen in seiner Valenzschale zu haben, weil es Zugang zu den 3d-Orbitalen hat. Daher kann Schwefel Verbindungen bilden, in denen es mehr als acht Valenzelektronen hat, wie zum Beispiel in Schwefelsäure (H₂SO₄). Die Elemente der zweiten Hauptgruppe (Erdalkalimetalle) haben zwei Valenzelektronen. Diese Elemente (Be, Mg, Ca, Sr, Ba, Ra) neigen dazu, diese zwei Elektronen abzugeben, um die Elektronenkonfiguration des nächstgelegenen Edelgases zu erreichen. Dadurch bilden sie Kationen mit einer Ladung von +2. Zusammengefasst: - Schwefel kann die Oktettregel erfüllen, aber auch Verbindungen mit mehr als acht Valenzelektronen bilden. - Elemente der zweiten Hauptgruppe geben typischerweise zwei Elektronen ab, um eine stabile Edelgaskonfiguration zu erreichen.