Wie breitet sich ein Aktionspotenzial mit Myelinscheide aus?

Antwort

Die Ausbreitung eines Aktionspotenzials in einem Axon mit Myelinscheide erfolgt durch einen Prozess, der als saltatorische Erregungsleitung bezeichnet wird. Hier sind die wesentlichen Punkte: 1. **Myelinscheide**: Die Myelinscheide ist eine isolierende Schicht, die von Schwann-Zellen (im peripheren Nervensystem) oder Oligodendrozyten (im zentralen Nervensystem) gebildet wird. Sie umhüllt das Axon und erhöht die Geschwindigkeit der elektrischen Signalübertragung. 2. **Ranviersche Schnürringe**: Zwischen den Myelinscheiden befinden sich die Ranvierschen Schnürringe, die unmyelinisierte Abschnitte des Axons darstellen. Diese Schnürringe sind entscheidend für die saltatorische Erregungsleitung. 3. **Saltatorische Erregungsleitung**: Wenn ein Aktionspotenzial erzeugt wird, depolarisiert es die Membran an einem Ranvierschen Schnürring. Die elektrische Erregung springt dann von einem Schnürring zum nächsten, wodurch die Geschwindigkeit der Signalübertragung erheblich erhöht wird. Dies ist effizienter als eine kontinuierliche Erregungsleitung entlang eines unmyelinisierten Axons. 4. **Vorteile**: Die Myelinisierung reduziert den Energieaufwand für die Aufrechterhaltung des Membranpotenzials und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Reize, was für die Funktion des Nervensystems von entscheidender Bedeutung ist. Insgesamt ermöglicht die Myelinscheide eine schnelle und effiziente Übertragung von Aktionspotenzialen, was für die Kommunikation zwischen Nervenzellen unerlässlich ist.

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