Der Unterschied zwischen einer Forschungsperspektive im Sinne des „Cultural turn“ und einer „positivistischen“ Forschungsperspektive liegt in ihren grundlegenden Annahmen und Methoden: 1. **Cultural Turn**: - **Ansatz**: Der Cultural Turn betont die Bedeutung von Kultur, Symbolen und Bedeutungen in der sozialen Welt. Er geht davon aus, dass soziale Phänomene durch kulturelle Praktiken und Diskurse konstruiert werden. - **Methoden**: Qualitative Methoden wie Diskursanalyse, Ethnographie und interpretative Ansätze sind typisch. Diese Methoden zielen darauf ab, die subjektiven Bedeutungen und kulturellen Kontexte zu verstehen. - **Ziel**: Das Ziel ist es, die komplexen und oft subtilen kulturellen Prozesse zu erfassen, die soziale Realität formen. 2. **Positivismus**: - **Ansatz**: Der Positivismus basiert auf der Annahme, dass die soziale Welt objektiv und messbar ist. Er strebt nach wissenschaftlicher Objektivität und der Entdeckung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten. - **Methoden**: Quantitative Methoden wie Umfragen, Experimente und statistische Analysen sind typisch. Diese Methoden zielen darauf ab, Hypothesen zu testen und kausale Zusammenhänge zu identifizieren. - **Ziel**: Das Ziel ist es, durch empirische Beobachtungen und Messungen verallgemeinerbare Erkenntnisse zu gewinnen. Zusammengefasst: Während der Cultural Turn die subjektiven und kulturellen Dimensionen sozialer Phänomene betont und qualitative Methoden verwendet, strebt der Positivismus nach objektiven, messbaren Erkenntnissen und verwendet quantitative Methoden.