Der Sehprozess beginnt, wenn Licht auf die Netzhaut (Retina) im Auge trifft. Die Netzhaut enthält spezialisierte Zellen, die als Photorezeptoren bekannt sind. Es gibt zwei Haupttypen von Photorezeptoren: Stäbchen und Zapfen. 1. **Stäbchen**: - Verantwortlich für das Sehen bei schwachem Licht (Dämmerungssehen). - Sehr lichtempfindlich, aber nicht farbempfindlich. - Ermöglichen das Sehen von Formen und Bewegungen bei schlechten Lichtverhältnissen. 2. **Zapfen**: - Verantwortlich für das Sehen bei hellem Licht (Tagessehen). - Weniger lichtempfindlich, aber farbempfindlich. - Es gibt drei Arten von Zapfen, die jeweils auf unterschiedliche Wellenlängen des Lichts reagieren: Rot, Grün und Blau. Diese ermöglichen das Farbsehen. **Funktionsweise des Sehprozesses**: 1. **Lichteinfall**: Licht dringt durch die Hornhaut und die Linse ins Auge ein und wird auf die Netzhaut fokussiert. 2. **Phototransduktion**: Die Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) in der Netzhaut wandeln das Licht in elektrische Signale um. Dies geschieht durch eine chemische Reaktion in den Photopigmenten der Photorezeptoren. 3. **Signalweiterleitung**: Die elektrischen Signale werden von den Photorezeptoren an die Bipolarzellen und dann an die Ganglienzellen der Netzhaut weitergeleitet. 4. **Sehnerv**: Die Ganglienzellen senden die Signale über den Sehnerv an das Gehirn. 5. **Verarbeitung im Gehirn**: Die Signale werden im visuellen Kortex des Gehirns verarbeitet, wo sie zu einem Bild zusammengesetzt und interpretiert werden. Dieser komplexe Prozess ermöglicht es uns, Lichtreize in visuelle Eindrücke umzuwandeln und die Welt um uns herum zu sehen.