Was hat Ernest Rutherford mit dem Goldfolienexperiment untersucht und wie waren die Ergebnisse zu bewerten?

Antwort

Ernest Rutherford führte das Goldfolienexperiment (auch bekannt als Rutherford-Experiment) im Jahr 1909 durch, um die Struktur des Atoms zu untersuchen. Dabei schossen er und seine Mitarbeiter, Hans Geiger und Ernest Marsden, Alphateilchen (Heliumkerne) auf eine dünne Goldfolie und beobachteten die Streuung dieser Teilchen. **Untersuchungsziel:** Rutherford wollte die Verteilung der Masse und Ladung innerhalb eines Atoms verstehen. Zu dieser Zeit war das vorherrschende Modell das "Plum-Pudding-Modell" von J.J. Thomson, das vorschlug, dass Atome aus einer positiv geladenen "Pudding"-Masse bestehen, in die negativ geladene Elektronen eingebettet sind. **Ergebnisse:** 1. Die meisten Alphateilchen passierten die Goldfolie nahezu ungehindert. 2. Einige Alphateilchen wurden in verschiedene Richtungen abgelenkt. 3. Ein sehr kleiner Bruchteil der Alphateilchen wurde in einem Winkel von mehr als 90 Grad zurückgestreut. **Bewertung der Ergebnisse:** Rutherford schloss aus diesen Beobachtungen, dass das Plum-Pudding-Modell nicht korrekt sein konnte. Stattdessen schlug er ein neues Atommodell vor: - Atome bestehen größtenteils aus leerem Raum. - Die positive Ladung und die meiste Masse des Atoms sind in einem sehr kleinen, dichten Kern konzentriert, den er als Atomkern bezeichnete. - Die Elektronen bewegen sich in relativ großem Abstand um diesen Kern. Dieses Experiment war bahnbrechend und führte zur Entwicklung des Rutherfordschen Atommodells, das später durch das Bohrsche Atommodell und schließlich durch das moderne Quantenmechanische Modell weiter verfeinert wurde.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten