Praktisch-einhakende Sozialraumforschung ist ein Ansatz in der Sozialforschung, der darauf abzielt, soziale Phänomene und Strukturen direkt im Lebensumfeld der Menschen zu untersuchen. Dabei wird der Sozialraum, also der konkrete Lebens- und Aktionsraum der Menschen, als zentraler Bezugspunkt genommen. Dieser Ansatz zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: 1. **Partizipation**: Die betroffenen Personen werden aktiv in den Forschungsprozess einbezogen. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind zentral für die Datenerhebung und -analyse. 2. **Praxisnähe**: Die Forschung findet direkt vor Ort statt, in den Quartieren, Stadtteilen oder Gemeinden, in denen die Menschen leben und agieren. 3. **Interdisziplinarität**: Es werden verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und Methoden kombiniert, um ein umfassendes Bild des Sozialraums zu erhalten. 4. **Handlungsorientierung**: Die Ergebnisse der Forschung sollen direkt in praktische Maßnahmen und Interventionen münden, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen. Ein Beispiel für praktisch-einhakende Sozialraumforschung könnte die Untersuchung der sozialen Netzwerke und Unterstützungsstrukturen in einem städtischen Viertel sein, um gezielte Maßnahmen zur Förderung des sozialen Zusammenhalts zu entwickeln.