Bei der Ramanstreuung handelt es sich um ein inelastisches Streuprozess, bei dem Photonen mit Molekülen interagieren und dabei Energie austauschen. Die Intensitäten der Ramanlinien hängen von mehreren Faktoren ab: 1. **Polarierbarkeit des Moleküls**: Die Intensität der Ramanstreuung ist proportional zur Änderung der Polarisierbarkeit des Moleküls während der Schwingung. Moleküle mit größeren Änderungen in der Polarisierbarkeit zeigen stärkere Ramanlinien. 2. **Konzentration der Moleküle**: Höhere Konzentrationen der streuenden Moleküle führen zu stärkeren Ramanlinien. 3. **Laserleistung**: Eine höhere Laserleistung kann zu einer stärkeren Ramanstreuung führen, allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Probe nicht beschädigt wird. 4. **Wellenlänge des Anregungslichts**: Die Intensität der Ramanstreuung ist umgekehrt proportional zur vierten Potenz der Wellenlänge des Anregungslichts (λ⁴). Kürzere Wellenlängen (höhere Energien) führen zu stärkeren Ramanlinien. 5. **Resonanz-Raman-Effekt**: Wenn die Anregungswellenlänge nahe einer elektronischen Übergangsenergie des Moleküls liegt, kann die Intensität der Ramanlinien stark erhöht werden (Resonanz-Raman-Streuung). 6. **Instrumentelle Faktoren**: Die Empfindlichkeit des Detektors, die Effizienz der optischen Komponenten und die Kalibrierung des Spektrometers beeinflussen ebenfalls die gemessene Intensität. Diese Faktoren zusammen bestimmen die beobachteten Intensitäten in einem Raman-Spektrum.