Die Freisetzung eines Arzneistoffes wird im Labor typischerweise durch sogenannte **In-vitro-Freisetzungsstudien** untersucht. Hier sind die grundlegenden Schritte: 1. **Probenvorbereitung**: Die zu untersuchenden Arzneiformen (z.B. Tabletten, Kapseln) werden vorbereitet und in ein Freisetzungsmedium (z.B. Pufferlösung) gegeben. 2. **Freisetzungsapparaturen**: Es gibt verschiedene Apparaturen, die für die Freisetzungsstudien verwendet werden, wie z.B. der **USP-Apparat 1 (Korbapparat)** und der **USP-Apparat 2 (Paddelapparat)**. Diese Apparaturen simulieren die Bedingungen im Magen-Darm-Trakt. 3. **Freisetzungsmedium**: Das Medium, in dem die Freisetzung stattfindet, wird sorgfältig ausgewählt, um die physiologischen Bedingungen zu simulieren. Häufig verwendete Medien sind Pufferlösungen mit unterschiedlichen pH-Werten. 4. **Probenentnahme**: Zu festgelegten Zeitpunkten werden Proben aus dem Freisetzungsmedium entnommen, um die Menge des freigesetzten Arzneistoffs zu bestimmen. 5. **Analytische Methoden**: Die entnommenen Proben werden analysiert, meist mittels **HPLC (High Performance Liquid Chromatography)** oder **UV-Vis-Spektroskopie**, um die Konzentration des freigesetzten Arzneistoffs zu bestimmen. 6. **Datenanalyse**: Die erhaltenen Daten werden ausgewertet, um die Freisetzungskinetik zu bestimmen. Dies kann durch verschiedene Modelle wie **Zero-Order**, **First-Order**, **Higuchi** oder **Korsmeyer-Peppas** erfolgen. Diese Schritte ermöglichen es, die Freisetzungsrate und das Freisetzungsprofil eines Arzneistoffs zu charakterisieren, was wichtig für die Entwicklung und Qualitätskontrolle von Arzneimitteln ist.