Im kritischen Rationalismus nach Karl Popper ist das Forschungsvorgehen durch die Methode der Falsifikation geprägt. Hier sind die wesentlichen Schritte: 1. **Problemstellung**: Ausgangspunkt ist ein wissenschaftliches Problem oder eine Fragestellung. 2. **Hypothesenbildung**: Es wird eine Hypothese oder Theorie aufgestellt, die das Problem zu erklären versucht. 3. **Deduktion von Vorhersagen**: Aus der Hypothese werden spezifische Vorhersagen abgeleitet, die empirisch überprüfbar sind. 4. **Empirische Prüfung**: Die Vorhersagen werden durch Experimente oder Beobachtungen getestet. Dabei wird versucht, die Hypothese zu widerlegen (Falsifikation). 5. **Falsifikation oder vorläufige Bestätigung**: - Wenn die Vorhersagen nicht eintreffen, wird die Hypothese als falsifiziert betrachtet und verworfen oder modifiziert. - Wenn die Vorhersagen eintreffen, wird die Hypothese vorläufig bestätigt, aber nicht endgültig bewiesen. Sie bleibt weiterhin offen für zukünftige Falsifikationsversuche. 6. **Kritische Diskussion**: Die Ergebnisse werden kritisch diskutiert und in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht. Popper betont, dass wissenschaftliches Wissen immer vorläufig ist und dass Theorien nie endgültig bewiesen, sondern nur widerlegt werden können. Wissenschaftlicher Fortschritt erfolgt durch das ständige Hinterfragen und Testen von Hypothesen.