Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften steht vor mehreren Herausforderungen, die die Überprüfung der uneingeschränkten Gültigkeit einer Theorie erschweren. Hier sind eini... [mehr]
Die deduktiv-nomologische Erklärung, auch als Hempel-Oppenheim-Modell bekannt, wurde von Carl Hempel und Paul Oppenheim formuliert. Sie beschreibt, wie wissenschaftliche Erklärungen durch die Ableitung von spezifischen Ereignissen aus allgemeinen Gesetzen und Bedingungen erfolgen. In diesem Modell wird eine Erklärung als gültig angesehen, wenn sie aus allgemeinen Gesetzen (Nomoi) und spezifischen Anfangsbedingungen (Daten) deduktiv abgeleitet werden kann. Karl Popper kritisierte jedoch die Idee, dass wissenschaftliche Theorien endgültig bewiesen werden können. Er betonte, dass Wissenschaftler Hypothesen aufstellen, die dann falsifiziert werden können. Popper sah die Wissenschaft als einen Prozess des ständigen Testens und Verwerfens von Theorien, was bedeutet, dass die deduktiv-nomologische Erklärung in einem Popperianischen Sinne nicht als endgültig betrachtet werden kann. Die Übertragbarkeit dieses Modells auf die Sozialwissenschaften ist umstritten. Während in den Naturwissenschaften oft klare, universelle Gesetze formuliert werden können, sind die Phänomene in den Sozialwissenschaften komplexer und oft von vielen variablen Faktoren beeinflusst. Soziale Phänomene sind häufig nicht deterministisch, was die Anwendung deduktiv-nomologischer Erklärungen erschwert. Dennoch können sozialwissenschaftliche Theorien in einem modifizierten Rahmen verwendet werden, indem sie allgemeine Tendenzen oder Muster identifizieren, die dann in spezifischen Kontexten getestet werden können. Die Herausforderung besteht darin, die Komplexität menschlichen Verhaltens und sozialer Interaktionen angemessen zu berücksichtigen.
Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften steht vor mehreren Herausforderungen, die die Überprüfung der uneingeschränkten Gültigkeit einer Theorie erschweren. Hier sind eini... [mehr]