Im Forschungslabor sind Analysen nicht immer auf bekannte Zielanalyte ausgerichtet, weil es oft notwendig ist, ein breites Spektrum an möglichen Substanzen zu untersuchen. Dies kann aus mehreren Gründen der Fall sein: 1. **Entdeckung neuer Substanzen**: In vielen Forschungsbereichen, insbesondere in der Grundlagenforschung, besteht das Ziel darin, neue Verbindungen oder Biomarker zu entdecken. Eine zu enge Fokussierung auf bekannte Zielanalyte könnte potenziell wichtige neue Erkenntnisse verhindern. 2. **Komplexität der Proben**: In komplexen Proben, wie z.B. Umweltproben oder biologischen Proben, können viele verschiedene Substanzen vorhanden sein. Eine umfassende Analyse ermöglicht es, ein vollständigeres Bild der Zusammensetzung der Probe zu erhalten. 3. **Unbekannte Kontaminanten**: In der Umwelt- und Lebensmittelanalytik ist es wichtig, auch unbekannte Kontaminanten zu identifizieren, die möglicherweise gesundheitsschädlich sein könnten. 4. **Hypothesenbildung und -prüfung**: In der Forschung werden oft Hypothesen getestet, die nicht auf spezifischen bekannten Analyten basieren. Eine breite Analyse kann helfen, unerwartete Ergebnisse zu entdecken, die neue Forschungsrichtungen eröffnen. 5. **Technologische Fortschritte**: Moderne analytische Techniken wie Massenspektrometrie und NMR-Spektroskopie ermöglichen es, eine große Anzahl von Substanzen gleichzeitig zu analysieren. Diese Techniken sind besonders nützlich für die Entdeckung und Charakterisierung unbekannter Verbindungen. Durch die Anwendung breit angelegter Analysen können Forscher ein tieferes Verständnis der untersuchten Systeme erlangen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen.