Für den Betrieb und die Auswahl einer Wärmebildkamera sind folgende physikalische Informationen besonders wichtig: 1. **Wellenlängenbereich**: Wärmebildkameras detektieren Infrarotstrahlung, typischerweise im Bereich von etwa 2 bis 14 Mikrometern (µm). Die meisten handelsüblichen Geräte arbeiten im sogenannten langwelligen Infrarotbereich (LWIR, 8–14 µm) oder im mittleren Infrarotbereich (MWIR, 3–5 µm). 2. **Emissionsgrad (Emissivität)**: Der Emissionsgrad eines Materials beschreibt, wie gut es Infrarotstrahlung abgibt. Er liegt zwischen 0 (perfekter Spiegel) und 1 (schwarzer Körper). Für genaue Temperaturmessungen muss der Emissionsgrad des betrachteten Objekts bekannt oder einstellbar sein. 3. **Temperaturbereich**: Jede Kamera hat einen spezifizierten Messbereich, z. B. von -20 °C bis +650 °C. Außerhalb dieses Bereichs sind Messungen ungenau oder nicht möglich. 4. **Auflösung**: Die Detektorauflösung (z. B. 320×240 Pixel) bestimmt, wie detailliert das Wärmebild ist. Höhere Auflösungen ermöglichen genauere Analysen kleiner Strukturen. 5. **Thermische Empfindlichkeit (NETD)**: Die "Noise Equivalent Temperature Difference" (NETD) gibt an, wie klein der Temperaturunterschied ist, den die Kamera noch unterscheiden kann (z. B. <0,05 K). Je niedriger der Wert, desto empfindlicher ist die Kamera. 6. **Optik und Sichtfeld**: Die verwendete Optik (z. B. Brennweite) beeinflusst das Sichtfeld und die Bildschärfe. Ein größeres Sichtfeld eignet sich für Übersichten, ein kleineres für Detailaufnahmen. 7. **Kalibrierung und Genauigkeit**: Die Genauigkeit der Temperaturmessung hängt von der Kalibrierung der Kamera ab. Typische Genauigkeiten liegen bei ±2 °C oder ±2 % des Messwerts. 8. **Atmosphärische Einflüsse**: Feuchtigkeit, Staub oder andere atmosphärische Bedingungen können die Infrarotstrahlung dämpfen und so die Messung beeinflussen. Weitere Informationen zu Wärmebildkameras findest du z. B. bei [FLIR](https://www.flir.de/) oder [Testo](https://www.testo.com/de-DE/produkte/waermebildkameras).