Wie legt man in der Faktorenanalyse die Anzahl der zu extrahierenden Faktoren fest?

Antwort

In der Faktorenanalyse gibt es mehrere Methoden, um zu bestimmen wie viele Faktoren extrahiert werden sollen: 1. **Eigenwertkriterium (Kaiser-Kriterium)**: Hierbei werden nur Faktoren mit einem Eigenwert größer als 1 extrahiert. Ein Eigenwert von 1 bedeutet, dass der Faktor die gleiche Varianz erklärt wie ein einzelnes ursprüngliches Merkmal. 2. **Scree-Plot**: In einem Scree-Plot werden die Eigenwerte der Faktoren gegen die Anzahl der Faktoren aufgetragen. Man sucht nach dem "Knick" in der Kurve, wo die Eigenwerte stark abfallen. Faktoren vor diesem Knick werden als relevant betrachtet. 3. **Kriterium der kumulierten Varianz**: Man legt einen Schwellenwert für die erklärte Varianz fest (z.B. 70-80%) und extrahiert so viele Faktoren, bis dieser Schwellenwert erreicht ist. 4. **Parallelanalyse**: Diese Methode vergleicht die Eigenwerte der tatsächlichen Daten mit den Eigenwerten, die aus zufällig generierten Daten gewonnen wurden. Faktoren, deren Eigenwerte in den echten Daten höher sind als die in den zufälligen Daten, werden als signifikant betrachtet. 5. **Theoretische Überlegungen**: Manchmal basieren Entscheidungen auch auf theoretischen Überlegungen oder vorherigen Studien, die eine bestimmte Anzahl von Faktoren nahelegen. Die Wahl der Methode hängt von der spezifischen Analyse und den Daten ab. Es ist oft sinnvoll, mehrere Methoden zu kombinieren, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

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