Wie groß ist der Einfluss des Niederdeutschen auf das Schwedische?

Antwort

Der Einfluss des Niederdeutschen (insbesondere des Mittelniederdeutschen) auf das Schwedische ist historisch betrachtet sehr groß, vor allem im Zeitraum vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. In dieser Zeit war das Niederdeutsche die Handelssprache der Hanse, einem mächtigen Städtebund, zu dem auch viele schwedische Städte gehörten oder mit dem sie intensive Handelsbeziehungen pflegten. Die wichtigsten Einflüsse im Überblick: **1. Wortschatz:** Sehr viele Lehnwörter aus dem Niederdeutschen sind ins Schwedische übernommen worden, besonders in den Bereichen Handel, Handwerk, Verwaltung, Recht und Stadtleben. Beispiele sind: - "fönster" (Fenster) - "skorsten" (Schornstein) - "räkenskap" (Rechnung) - "snickare" (Schreiner) - "betala" (bezahlen) Schätzungen gehen davon aus, dass mehrere tausend schwedische Wörter niederdeutschen Ursprungs sind. **2. Grammatik und Syntax:** Auch grammatikalisch gab es Einflüsse, etwa bei der Wortstellung und der Bildung von Komposita (zusammengesetzten Wörtern). **3. Laut- und Schriftbild:** Einige Lautveränderungen und die Entwicklung der schwedischen Schriftsprache wurden durch das Niederdeutsche beeinflusst. **4. Namen und Ortsbezeichnungen:** Viele Familiennamen und Ortsnamen in Schweden zeigen niederdeutschen Ursprung. **Fazit:** Der niederdeutsche Einfluss auf das Schwedische ist einer der bedeutendsten Einflüsse überhaupt und hat die Sprache nachhaltig geprägt, vergleichbar mit dem Einfluss des Französischen auf das Englische. Auch heute noch sind viele dieser Lehnwörter im alltäglichen Schwedisch gebräuchlich. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Schwedischen Akademie](https://www.svenskaakademien.se/) oder in sprachwissenschaftlichen Werken zur Geschichte des Schwedischen.

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