5 Fragen zu Niederdeutsch

Niederdeutsch, auch Plattdeutsch oder Platt genannt, ist eine westgermanische Sprache, die in Norddeutschland und den östlichen Niederlanden gesprochen wird. Es gehört zur Gruppe der niederdeutschen Dialekte und unterscheidet sich deutlich vom Hochdeutschen, insbesondere in der Lautentwicklung und Grammatik. Niederdeutsch hat eine lange Geschichte und war im Mittelalter eine bedeutende Handelssprache der Hanse. Heute wird es vor allem in ländlichen Gebieten gesprochen und gepflegt.

Auf Plattdeutsch heißt "nehmen Sie Platz" "nemmt Platz".

Im Mittelalter gab es verschiedene Mundarten des Deutschen, die in grobe Kategorien eingeteilt werden können: 1. **Niederdeutsch (Plattdeutsch)**: Diese Mundart wurde vor allem im Norden Deutschlands gesprochen und war stark von den skandinavischen Sprachen beeinflusst. 2. **Mitteldeutsch**: Diese Gruppe umfasst verschiedene Dialekte, die in der Mitte Deutschlands verbreitet waren. Dazu gehören unter anderem der Thüringisch und der sächsische Dialekt. 3. **Oberdeutsch**: Diese Mundarten wurden im südlichen Deutschland, insbesondere in Bayern und Teilen von Baden-Württemberg, gesprochen. Hierzu zählen auch die alemannischen und bairischen Dialekte. 4. **Hochdeutsch**: Der Begriff Hochdeutsch bezieht sich ursprünglich auf die hochdeutschen Dialekte, die in den höheren Regionen Deutschlands gesprochen wurden. Im Mittelalter war Hochdeutsch jedoch noch nicht die standardisierte Form, die wir heute kennen. Diese Mundarten entwickelten sich im Laufe der Zeit weiter und beeinflussten die Entstehung der modernen deutschen Sprache.

Der Einfluss des Niederdeutschen (insbesondere des Mittelniederdeutschen) auf das Schwedische ist historisch betrachtet sehr groß, vor allem im Zeitraum vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. In dieser Zeit war das Niederdeutsche die Handelssprache der Hanse, einem mächtigen Städtebund, zu dem auch viele schwedische Städte gehörten oder mit dem sie intensive Handelsbeziehungen pflegten. Die wichtigsten Einflüsse im Überblick: **1. Wortschatz:** Sehr viele Lehnwörter aus dem Niederdeutschen sind ins Schwedische übernommen worden, besonders in den Bereichen Handel, Handwerk, Verwaltung, Recht und Stadtleben. Beispiele sind: - "fönster" (Fenster) - "skorsten" (Schornstein) - "räkenskap" (Rechnung) - "snickare" (Schreiner) - "betala" (bezahlen) Schätzungen gehen davon aus, dass mehrere tausend schwedische Wörter niederdeutschen Ursprungs sind. **2. Grammatik und Syntax:** Auch grammatikalisch gab es Einflüsse, etwa bei der Wortstellung und der Bildung von Komposita (zusammengesetzten Wörtern). **3. Laut- und Schriftbild:** Einige Lautveränderungen und die Entwicklung der schwedischen Schriftsprache wurden durch das Niederdeutsche beeinflusst. **4. Namen und Ortsbezeichnungen:** Viele Familiennamen und Ortsnamen in Schweden zeigen niederdeutschen Ursprung. **Fazit:** Der niederdeutsche Einfluss auf das Schwedische ist einer der bedeutendsten Einflüsse überhaupt und hat die Sprache nachhaltig geprägt, vergleichbar mit dem Einfluss des Französischen auf das Englische. Auch heute noch sind viele dieser Lehnwörter im alltäglichen Schwedisch gebräuchlich. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Schwedischen Akademie](https://www.svenskaakademien.se/) oder in sprachwissenschaftlichen Werken zur Geschichte des Schwedischen.

In Schweden gibt es sowohl Familiennamen als auch Ortsnamen, die auf niederdeutschen Ursprung zurückgehen. Das liegt vor allem an den engen Handelsbeziehungen zwischen Schweden und dem Hanseraum im Mittelalter sowie an der Einwanderung niederdeutscher Kaufleute und Handwerker. **Familiennamen mit niederdeutschem Ursprung:** Viele schwedische Familiennamen, die auf -berg, -ström, -man, -gren, -blad usw. enden, sind zwar schwedisch geprägt, aber es gibt auch zahlreiche Namen, die direkt aus dem Niederdeutschen übernommen wurden oder niederdeutsche Wurzeln haben. Beispiele: - **Schmidt** (statt schwedisch "Smed") - **Schulz** (statt schwedisch "Skult" oder "Skuldt") - **Koch** - **Krantz** (von "Kranz") - **Klein** - **König** - **Bock** - **Bauer** - **Becker** - **Falk** - **Franz** - **Möller** (statt schwedisch "Mjölnare") - **Roth** - **Stark** - **Stolpe** - **Wagner** Diese Namen kamen oft mit deutschen Einwanderern nach Schweden, vor allem im 14.–17. Jahrhundert. **Ortsnamen mit niederdeutschem Ursprung:** Auch bei Ortsnamen gibt es Einflüsse, vor allem in Städten, die im Mittelalter von Hansekaufleuten geprägt wurden. Beispiele: - **Visby** (auf Gotland, von "by" = Dorf, das auch im Niederdeutschen gebräuchlich war) - **Norrköping, Nyköping, Linköping** (das Suffix "-köping" stammt vom niederdeutschen "Köping" = Markt, Handelsplatz) - **Kalmar** (ursprünglich "Kalmare", beeinflusst durch niederdeutsche Kaufleute) - **Stockholm** (die Endung "-holm" ist auch im Niederdeutschen verbreitet) - **Malmö** (ursprünglich "Malmhaug", aber durch Hansezeit niederdeutsch geprägt) **Weitere Hinweise:** - Viele schwedische Städte an der Küste und im Süden zeigen niederdeutsche Einflüsse in der Namensgebung und in der Stadtentwicklung. - Auch zahlreiche Lehnwörter im Schwedischen stammen aus dem Niederdeutschen, was sich manchmal in Orts- und Familiennamen widerspiegelt. **Quellen und weiterführende Links:** - [Wikipedia: Hanseatische Einflüsse in Schweden](https://de.wikipedia.org/wiki/Hanse) - [Wikipedia: Schwedische Familiennamen](https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedischer_Name) - [Wikipedia: Niederdeutsche Sprache](https://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache) Diese Listen sind nicht abschließend, aber sie geben einen guten Überblick über typische Beispiele.