Der Genitiv Plural von πόλις („Stadt“) im Altgriechischen lautet πόλεων und nicht πολέων, weil der Akzent im Gen... [mehr]
Der Genitiv Plural von πόλις („Stadt“) im Altgriechischen lautet πόλεων und nicht πολέων, weil der Akzent im Genitiv Plural der meisten Substantive auf die drittletzte Silbe (Antepenultima) zurückspringt, sofern die Silbenlänge das erlaubt. Das ist eine Folge der altgriechischen Akzentregeln.
**Erklärung im Detail:**
- Das Wort πόλις hat im Nominativ Singular den Akut auf der ersten Silbe: **πό**λις.
- Im Genitiv Plural ist die Form: **πόλεων**.
- Die Endung -εων ist typisch für den Genitiv Plural der sogenannten Stämme auf -ι (wie πόλις, πόλεως).
- Die Akzentregel besagt: Im Genitiv Plural springt der Akzent, wenn möglich, auf die drittletzte Silbe zurück (Rezessionsregel).
- In πόλεων ist die drittletzte Silbe **πο** (πό-λε-ων), also steht der Akzent dort: **πόλεων**.
**Warum nicht πολέων?**
- Die Form *πολέων* mit Akzent auf der zweiten Silbe (λε) würde der Akzentregel widersprechen, da der Akzent im Genitiv Plural so weit wie möglich nach links rückt.
- Nur wenn die drittletzte Silbe kurz ist und die letzten beiden Silben lang sind, bleibt der Akzent auf der zweitletzten Silbe. Bei πόλεων ist das aber nicht der Fall, da die Silbenstruktur den Akzent auf der drittletzten Silbe erlaubt.
**Zusammengefasst:**
Der Genitiv Plural πόλεων folgt der altgriechischen Akzentregel, nach der der Akzent im Genitiv Plural auf die drittletzte Silbe zurücktritt, sofern die Silbenlänge das zulässt. Daher heißt es πόλεων und nicht πολέων.