Eine Muskelkontraktion erfolgt durch einen komplexen Prozess, der in mehreren Schritten abläuft: 1. **Nervensignal**: Die Kontraktion beginnt mit einem elektrischen Signal, das von einem Nerv an die Muskelzelle gesendet wird. Dieses Signal wird als Aktionspotential bezeichnet. 2. **Freisetzung von Calcium**: Das Aktionspotential führt zur Öffnung von Calciumälen in der Membran der Muskelzelle (Sarkolemm). Calciumionen strömen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum in das Zytoplasma der Muskelzelle. 3. **Interaktion von Aktin und Myosin**: Calcium bindet an das Protein Troponin, das sich auf dem Aktinfilament befindet. Diese Bindung bewirkt eine Veränderung der Struktur von Troponin und Tropomyosin, wodurch die Bindungsstellen für Myosin auf dem Aktin freigelegt werden. 4. **Kraftschlag**: Myosin, das an das Aktin bindet, zieht die Aktinfilamente während des sogenannten Kraftschlags zusammen. Dies geschieht durch die hydrolytische Spaltung von ATP (Adenosintriphosphat), was Energie freisetzt. 5. **Rückkehr zur Ruhe**: Nach der Kontraktion wird Calcium wieder ins sarkoplasmatische Retikulum zurückgepumpt, was die Bindungsstellen auf dem Aktin wieder blockiert. Dadurch entspannen sich die Muskelfasern. Dieser gesamte Prozess ermöglicht es den Muskeln, sich zusammenzuziehen und zu entspannen, was für Bewegungen und Körperfunktionen entscheidend ist.