Was ist das Gefangenendilemma?

Antwort

Das Gefangenendilemma ist ein bekanntes Problem aus der Spieltheorie, das die Schwierigkeiten der Kooperation zwischen Individuen veranschaulicht, selbst wenn diese Kooperation für beide Seiten vorteilhaft wäre. Es wird oft wie folgt beschrieben: Zwei Verdächtige werden verhaftet und getrennt voneinander verhört. Die Staatsanwaltschaft hat nicht genügend Beweise, um beide wegen eines schweren Verbrechens zu verurteilen, aber genug, um sie wegen eines geringeren Vergehens zu verurteilen. Den Verdächtigen wird folgendes Angebot gemacht: 1. Wenn beide schweigen, werden sie jeweils zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt (wegen des geringeren Vergehens). 2. Wenn einer gesteht und der andere schweigt, wird der Geständige freigelassen und der Schweigende zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. 3. Wenn beide gestehen, werden beide zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Dilemma besteht darin, dass für jeden Verdächtigen individuell das Geständnis die bessere Wahl zu sein scheint, unabhängig davon, was der andere tut. Wenn beide rational handeln und gestehen, erhalten sie jedoch ein schlechteres Ergebnis (2 Jahre Gefängnis) als wenn beide geschwiegen hätten (1 Jahr Gefängnis). Das Gefangenendilemma zeigt, wie individuelle Rationalität zu einem kollektiv schlechteren Ergebnis führen kann und wird oft verwendet, um Probleme der Kooperation und des Vertrauens in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kontexten zu analysieren.

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