Der performative Ansatz beschäftigt sich mit der Idee, dass Sprache und Handlungen nicht nur beschreibend sind, sondern auch Wirkungen erzeugen und soziale Realitäten konstruieren. Dieser Ansatz, der stark von den Theorien von Judith Butler und anderen Sprach- und Sozialtheoretikern geprägt ist, betont, dass durch performative Äußerungen Identitäten, Normen und Machtverhältnisse hergestellt und verändert werden. In Bezug auf Hate Speech kann der performative Ansatz auf verschiedene Weisen angewendet werden. Zum einen kann untersucht werden, wie bestimmte sprachliche Äußerungen, die als Hate Speech klassifiziert werden, nicht nur diskriminierende Inhalte transportieren, sondern auch soziale Normen und Machtverhältnisse verstärken oder herausfordern. Die performative Kraft solcher Äußerungen kann dazu führen, dass sie nicht nur die betroffenen Personen verletzen, sondern auch eine breitere gesellschaftliche Wirkung entfalten, indem sie beispielsweise Vorurteile und Diskriminierung legitimieren. Wissenschaftliche Verknüpfungen könnten sich auf die Analyse von Diskursen konzentrieren, die Hate Speech enthalten, und darauf, wie diese Diskurse gesellschaftliche Identitäten und Machtstrukturen beeinflussen. Zudem könnte die Forschung untersuchen, wie Gegenperformanzen, also sprachliche oder soziale Reaktionen auf Hate Speech, zur Dekonstruktion von Diskriminierung und zur Förderung von Inklusion beitragen können.