Geißlerzüge, auch als Flagellantenbewegung bekannt, waren religiöse Bewegungen im Mittelalter, bei denen sich die Teilnehmer selbst geißelten, um Buße zu tun und göttliche Gnade zu erlangen. Diese Bewegungen traten besonders während der Pestepidemien auf, als die Menschen nach spiritueller Reinigung und Schutz vor der Krankheit suchten. Ziele der Teilnehmer von Geißlerzügen waren: 1. **Buße und Sühne**: Die Teilnehmer glaubten, dass durch Selbstgeißelung ihre Sünden vergeben würden und sie göttliche Gnade erlangen könnten. 2. **Abwendung göttlichen Zorns**: In Zeiten von Katastrophen wie der Pest sahen die Menschen die Epidemien als Strafe Gottes an. Durch die Geißelung hofften sie, den Zorn Gottes zu besänftigen. 3. **Gemeinschaft und Solidarität**: Die Geißlerzüge boten eine Möglichkeit, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten spirituelle Rituale zu vollziehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Quellen: - Cohn, Norman. "The Pursuit of the Millennium: Revolutionary Millenarians and Mystical Anarchists of the Middle Ages." Oxford University Press, 1970. - Nohl, Johannes. "Die Geißler: Geschichte einer religiösen Massenbewegung." Georg Olms Verlag, 1963. Diese Quellen bieten detaillierte Einblicke in die Beweggründe und die historischen Kontexte der Geißlerzüge.