Missionstätigkeit in Religionen verfolgt grundsätzlich das Ziel, den eigenen Glauben zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen. Dahinter stehen meist folgende Motive: 1. **Glaubensüberzeugung:** Viele Religionen sehen ihre Lehren als universell und heilsbringend an. Sie glauben, dass es für alle Menschen wichtig oder sogar notwendig ist, diese Botschaft zu kennen und anzunehmen. 2. **Auftrag durch religiöse Schriften:** In vielen Religionen gibt es explizite Aufrufe, den Glauben zu verbreiten (z. B. der Missionsbefehl im Christentum: „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium allen Geschöpfen“ – Markus 16,15). 3. **Sorge um das Seelenheil anderer:** Missionierende Gläubige sind oft überzeugt, dass sie anderen Menschen helfen, indem sie ihnen den „richtigen Weg“ zeigen. 4. **Stärkung der eigenen Gemeinschaft:** Durch Mission wächst die Gemeinschaft, was sie politisch, sozial und wirtschaftlich stärken kann. Die negativen Folgen, insbesondere die Zerstörung indigener Kulturen, waren oft nicht das erklärte Ziel, sondern eine Folge der Missionierung. Missionare brachten häufig nicht nur religiöse Lehren, sondern auch westliche Werte, Sprache, Bildungssysteme und Lebensweisen mit. Dies führte dazu, dass traditionelle Kulturen, Sprachen und soziale Strukturen verdrängt oder zerstört wurden. Zusammengefasst: Der Sinn der Missionstätigkeit lag aus Sicht der Religionen in der Verbreitung des eigenen Glaubens und dem Wunsch, anderen Menschen das als richtig Erkannte nahezubringen. Die damit einhergehende Zerstörung indigener Kulturen war meist eine Folge der Mission, nicht ihr ursprünglicher Zweck, wird aber heute vielfach kritisch reflektiert.