Die christliche Sozialethik stützt sich auf mehrere zentrale Quellen: 1. **Bibel**: Die Heilige Schrift ist die primäre Quelle. Insbesondere das Alte Testament mit den Propheten und das Neue Testament mit den Lehren Jesu und den Briefen der Apostel bieten zahlreiche ethische Richtlinien. Ein biblisches Beispiel ist die Bergpredigt (Matthäus 5-7), in der Jesus über Themen wie Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Nächstenliebe spricht. 2. **Kirchliche Tradition**: Die Lehren und Schriften der Kirchenväter, Konzilien und Päpste spielen eine wichtige Rolle. Enzykliken wie "Rerum Novarum" von Papst Leo XIII. und "Centesimus Annus" von Papst Johannes Paul II. sind bedeutende Dokumente der katholischen Soziallehre. 3. **Philosophische und theologische Reflexion**: Werke von Theologen und Philosophen, die sich mit sozialen Fragen auseinandersetzen, tragen zur Entwicklung der christlichen Sozialethik bei. Thomas von Aquin und Augustinus sind hier wichtige Figuren. 4. **Kirchliche Sozialbewegungen**: Praktische Erfahrungen und Initiativen von kirchlichen Organisationen und Bewegungen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, beeinflussen die Sozialethik. Ein biblisches Beispiel für christliche Sozialethik ist die Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37), die die Bedeutung der Nächstenliebe und der Hilfe für Bedürftige betont.