In der Predigt zu Hebräer 5,1-6 und Markus 10,46-52 können die Themen Schwäche, Würde und Heil auf tiefgreifende Weise miteinander verknüpft werden. **Einleitung:** Die Bibelstellen zeigen uns, wie Gott in unserer Schwäche wirkt und uns zu Würde und Heil führt. Der Hebräerbrief spricht von Jesus als dem hohenpriesterlichen Mittler, der unsere menschlichen Schwächen kennt und versteht. Im Markus-Evangelium sehen wir die heilende Begegnung zwischen Jesus und Bartimäus, einem blinden Bettler, der trotz seiner Schwäche nicht aufgibt. **Schwäche:** In Hebräer 5,1-6 wird deutlich, dass der hohe Priester aus der Mitte der Menschen gewählt wird und die Schwächen der Menschen kennt. Diese Schwäche ist nicht nur eine physische, sondern auch eine spirituelle. Jeder von uns hat Momente der Unsicherheit, des Zweifels und der Verletzlichkeit. Jesus, der selbst Mensch wurde, hat diese Erfahrungen durchlebt. Er ist nicht fern von unseren Nöten, sondern steht uns in unserer Schwäche bei. In Markus 10,46-52 sehen wir Bartimäus, der trotz seiner Blindheit und gesellschaftlichen Ausgrenzung zu Jesus ruft. Seine Schwäche wird zum Ausdruck seiner Hoffnung. Er lässt sich nicht von der Menge abhalten, die ihn zum Schweigen bringen will. Diese Entschlossenheit zeigt, dass Schwäche nicht das Ende ist, sondern der Anfang eines Weges zu Heil und Würde. **Würde:** Würde wird oft in Verbindung mit Stärke gesehen, doch die Bibel zeigt uns, dass wahre Würde in der Anerkennung unserer Schwächen liegt. Jesus gibt Bartimäus nicht nur sein Augenlicht zurück, sondern erhebt ihn auch aus seiner gesellschaftlichen Isolation. „Dein Glaube hat dich geheilt“, sagt Jesus. Hier wird deutlich, dass der Glaube, der aus der Schwäche heraus entsteht, eine immense Würde verleiht. Bartimäus wird nicht nur geheilt, sondern er wird auch zu einem Nachfolger Jesu. **Heil:** Heil ist das zentrale Thema beider Texte. In Hebräer 5,1-6 wird das Heil durch den hohen Priester Jesus vermittelt, der sich für die Sünden der Menschen einsetzt. Er ist derjenige, der uns in unserer Schwäche begegnet und uns zu Gott führt. In Markus 10,46-52 wird das Heil konkret durch die Heilung Bartimäus' sichtbar. Jesus sieht ihn, hört ihn und handelt. Diese Heilung ist nicht nur physisch, sondern auch spirituell. Bartimäus wird in die Gemeinschaft der Jünger aufgenommen und findet seinen Platz in der Nachfolge. **Schlussfolgerung:** Die Botschaft dieser beiden Texte ist klar: In unserer Schwäche können wir Heil und Würde finden. Jesus lädt uns ein, unsere Schwächen zu ihm zu bringen, um von ihm geheilt zu werden. Er sieht uns, hört uns und gibt uns einen Platz in seiner Gemeinschaft. Lass uns ermutigt sein, wie Bartimäus zu rufen und unsere Schwächen als Weg zu wahrer Würde und Heil zu erkennen.