Was kann man über Luthers Ansichten über das Judentum in seinen Schriften sagen?

Antwort

Martin Luthers Ansichten über das Judentum sind ein komplexes und kontroverses Thema. In seinen frühen Schriften zeigte Luther eine gewisse Sympathie für die Juden und hoffte, dass sie sich zum Christentum bekehren würden. Ein Beispiel dafür ist seine Schrift "Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei" (1523), in der er die Christen aufforderte, die Juden freundlich zu behandeln. Jedoch änderte sich Luthers Haltung im Laufe der Zeit drastisch. In seinen späteren Schriften, insbesondere in "Von den Juden und ihren Lügen" (1543), äußerte er sich äußerst feindselig und antisemitisch. Er forderte unter anderem die Zerstörung jüdischer Synagogen, die Enteignung jüdischen Eigentums und die Vertreibung der Juden. Diese Schriften hatten einen erheblichen Einfluss auf den Antisemitismus in Deutschland und wurden später von den Nationalsozialisten zur Rechtfertigung ihrer antisemitischen Politik herangezogen. Luthers antisemitische Schriften sind ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Reformation und werfen einen Schatten auf sein theologisches Erbe.

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