Wie entwickelte Papst Gregor der Große 590-604 die Vorstellung vom Fegefeuer als Läuterungsort für die Seelen nach dem Tod?

Antwort

Papst Gregor der Große (590–604) spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Vorstellung vom Fegefeuer (lat. "purgatorium") im westlichen Christentum. Er griff ältere Traditionen auf und prägte die Lehre, dass die Seelen Verstorbener, die nicht völlig rein, aber auch nicht verdammt sind, nach dem Tod eine Läuterung durch Feuer erfahren. Dieses "reinigende Feuer" sollte die verbleibenden Sündenstrafen tilgen, bevor die Seele in den Himmel eingehen kann. Gregor stützte sich dabei auf biblische Andeutungen (z. B. 1 Kor 3,15) und die Praxis des Gebets für die Verstorbenen. Er betonte, dass Fürbitten, Almosen und die Feier der Messe den Seelen im Fegefeuer helfen können. Damit wurde das Fegefeuer zu einem wichtigen Bestandteil der mittelalterlichen Frömmigkeit und der katholischen Theologie. Zusammengefasst: Gregor der Große entwickelte die Vorstellung, dass die Seelen nach dem Tod durch ein reinigendes Feuer geläutert werden, um so für den Himmel vorbereitet zu werden. Diese Lehre wurde später von der katholischen Kirche weiter ausgearbeitet und offiziell übernommen.

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