Die Bibel enthält keine Stellen, die explizit die Kreuzzüge rechtfertigen. Die Kreuzzüge waren militärische Unternehmungen des Mittelalters, die von der Kirche politisch und religiös motiviert wurden. Zur Rechtfertigung wurden jedoch häufig bestimmte Bibelstellen herangezogen oder interpretiert, obwohl sie im ursprünglichen Kontext nicht auf Kreuzzüge bezogen sind. Beispiele für solche Bibelstellen, die im Mittelalter zur Rechtfertigung herangezogen wurden, sind: 1. **Lukas 14,23**: „Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.“ (Diese Stelle wurde als Aufforderung zur Mission und manchmal auch zur gewaltsamen Bekehrung interpretiert.) 2. **Matthäus 10,34**: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Diese Aussage Jesu wurde im Mittelalter oft als Rechtfertigung für den Kampf im Namen des Glaubens missverstanden.) 3. **Psalm 144,1**: „Gelobt sei der HERR, mein Fels, der meine Hände den Kampf lehrt, meine Finger den Krieg.“ (Dieser Psalm wurde als göttliche Unterstützung für den Krieg interpretiert.) 4. **Richter 5,2-31** (Das Lied der Debora): Hier wird der Kampf Israels gegen seine Feinde als von Gott unterstützt dargestellt. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Bibelstellen im historischen und theologischen Kontext nicht als Aufruf zu Kreuzzügen oder gewaltsamen Auseinandersetzungen im Namen des Christentums gemeint sind. Die Kreuzzüge wurden vielmehr durch eine bestimmte Auslegung und Instrumentalisierung dieser und ähnlicher Bibelstellen legitimiert. Weitere Informationen zu den Kreuzzügen findest du z.B. bei [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug).