Was tun bei unfairer Verfahrensführung im Familienrecht?

Antwort

Wenn du das Gefühl hast, dass die Verfahrensführung im Familienrecht unfair ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du reagieren kannst: 1. **Dokumentation:** Halte alle relevanten Vorgänge, Aussagen und Entscheidungen schriftlich fest. Notiere dir, wann und wie du dich benachteiligt fühlst. 2. **Rechtsbeistand:** Ziehe einen Fachanwalt für Familienrecht hinzu, falls du noch keinen hast. Ein Anwalt kann deine Rechte besser durchsetzen und kennt die Möglichkeiten, gegen Unfairness vorzugehen. 3. **Befangenheitsantrag:** Wenn du den Eindruck hast, dass ein Richter oder eine Richterin parteiisch ist, kannst du einen Befangenheitsantrag stellen (§ 42 ZPO). Dein Anwalt kann dich hierzu beraten und den Antrag formulieren. 4. **Beschwerde:** Du kannst dich bei der zuständigen Dienstaufsichtsbeschwerde über das Verhalten von Richtern oder anderen Verfahrensbeteiligten beschweren. Das ist meist das Präsidium des jeweiligen Gerichts. 5. **Rechtsmittel:** Gegen gerichtliche Entscheidungen kannst du – je nach Verfahrensstand – Rechtsmittel wie Beschwerde, Berufung oder Revision einlegen. Dein Anwalt prüft, ob und wie das in deinem Fall möglich ist. 6. **Verfahrensbeistand:** In manchen Fällen kann ein Verfahrensbeistand (z.B. für das Kind) beantragt werden, um die Interessen besser zu vertreten. 7. **Ombudsstelle oder Beratungsstellen:** Es gibt unabhängige Beratungsstellen, die dich unterstützen können, z.B. der Deutsche Anwaltverein ([www.anwaltverein.de](https://anwaltverein.de)) oder der Kinderschutzbund ([www.dksb.de](https://www.dksb.de)). Wichtig ist, ruhig und sachlich zu bleiben und die eigenen Rechte konsequent wahrzunehmen. Ein erfahrener Anwalt ist dabei die wichtigste Unterstützung.

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