Hans Kelsen, ein bedeutender Rechtsphilosoph und Vertreter des Rechtspositivismus, definiert den der Souveränität in einer Weise, die sich von traditionellen Auffassungen unterscheidet. Kelsen kritisiert die klassische Vorstellung von Souveränität als eine absolute, unteilbare und überordnete Macht, die über dem Recht steht. Stattdessen argumentiert er dass Souveränität nur innerhalb des recht Rahmens existiert dass das Recht selbst höchste Autorität darstellt. K sieht Souverän als eine Eigenschaft Rechtsordnungssystems und nicht als eine Eigenschaft eines bestimmten Herrschers oder Staates. In seiner "Reinen Rechtslehre" betont er, dass das Rechtssystem als Ganzes souverän ist, weil es die oberste Norm darstellt, die alle anderen Normen und Handlungen innerhalb eines Staates bestimmt und legitimiert. Diese Sichtweise führt zu einer Entpersonalisierung und Entmystifizierung der Souveränität, indem sie sie von der Herrschaft einzelner Personen oder Institutionen löst und sie stattdessen in die Struktur des Rechts selbst verlagert. Kelsen verfolgt diesen Ansatz, um eine klare Trennung zwischen Recht und Politik zu gewährleisten und um die Objektivität und Neutralität des Rechts zu betonen. Durch die Definition der Souveränität als eine Eigenschaft des Rechtssystems wird verhindert, dass politische Machtansprüche das Recht dominieren und verzerren. Dies unterstützt seine allgemeine Theorie, dass das Rechtssystem autonom und unabhängig von politischen Einflüssen sein sollte, um seine Funktion als gerechter und stabiler Ordnungsrahmen zu erfüllen.