Was ist die Erie Doctrine?

Antwort

Die Erie Doctrine ist ein Grundsatz des US-amerikanischen Zivilprozessrechts, der aus dem Fall *Erie Railroad Co. v. Tompkins* (1938) hervorgegangen ist. Diese Doktrin besagt, dass ein Bundesgericht, das einen Fall aufgrund der Diversitätsgerichtsbarkeit (d.h. wenn die Parteien aus verschiedenen Bundesstaaten stammen) verhandelt, das materielle Recht des jeweiligen Bundesstaates anwenden muss, in dem das Gericht sitzt, anstatt ein allgemeines Bundesrecht. Die Erie Doctrine hat zwei Hauptkomponenten: 1. **Materielles Recht**: Bundesgerichte müssen das materielle Recht des jeweiligen Bundesstaates anwenden, einschließlich der richterlichen Auslegungen dieses Rechts. 2. **Verfahrensrecht**: Bundesgerichte können jedoch weiterhin die bundesstaatlichen Verfahrensregeln anwenden, solange diese nicht im Widerspruch zu den materiellen Rechten der Bundesstaaten stehen. Diese Doktrin wurde eingeführt, um die Gleichbehandlung der Parteien zu gewährleisten und zu verhindern, dass Bundesgerichte ein anderes Recht anwenden als die Gerichte der Bundesstaaten, was zu Ungleichheiten führen könnte.

Kategorie: Recht Tags: Erie Doctrine USA
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