Das Phänomen, die eigene berufliche und persönliche Zukunft immer wieder „in die Zukunft zu verschieben“, wird oft als Prokrastination oder Aufschieberitis bezeichnet. Dahinter k... [mehr]
Prokrastination bezeichnet das absichtliche Aufschieben von Aufgaben, obwohl negative Konsequenzen absehbar sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse dazu stammen aus Psychologie, Neurowissenschaften und Verhaltensforschung: 1. **Ursachen**: Prokrastination ist kein reines Zeitmanagement-Problem, sondern oft emotional bedingt. Menschen schieben Aufgaben auf, um unangenehme Gefühle wie Angst, Überforderung oder Langeweile zu vermeiden. Studien zeigen, dass Selbstregulation und Emotionskontrolle zentrale Faktoren sind. 2. **Persönlichkeitsmerkmale**: Menschen mit hoher Impulsivität, geringem Selbstwertgefühl oder Perfektionismus neigen eher zur Prokrastination. Auch ein geringes Maß an Gewissenhaftigkeit (Big Five) ist ein Prädiktor. 3. **Neurowissenschaftliche Befunde**: Bildgebende Verfahren zeigen, dass bei Prokrastinierenden die Verbindung zwischen präfrontalem Kortex (Selbstkontrolle) und limbischem System (Emotionen) weniger stark ausgeprägt ist. Das Gehirn bevorzugt kurzfristige Belohnungen gegenüber langfristigen Zielen. 4. **Folgen**: Chronische Prokrastination kann zu Stress, schlechteren Leistungen, Schlafproblemen und psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen. 5. **Interventionen**: Effektive Strategien sind z.B. das Setzen konkreter Ziele, Zeitmanagement-Techniken, Selbstbeobachtung, kognitive Verhaltenstherapie und das Trainieren von Achtsamkeit. Auch das Aufteilen großer Aufgaben in kleine Schritte hilft. 6. **Verbreitung**: Studien schätzen, dass etwa 15–20 % der Erwachsenen und bis zu 50 % der Studierenden regelmäßig prokrastinieren. Quellen und weiterführende Informationen: - [Spektrum.de: Prokrastination – Warum wir aufschieben](https://www.spektrum.de/news/prokrastination-warum-wir-aufgaben-auf-die-lange-bank-schieben/1682342) - [Psychology Today: The Science of Procrastination](https://www.psychologytoday.com/us/basics/procrastination) - [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Prokrastination](https://www.bzga.de/infomaterialien/gesundheitswissen/prokrastination/)
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Ja, die Wirksamkeit von Trauerbegleitung ist wissenschaftlich belegt, allerdings mit einigen Einschränkungen und differenzierten Ergebnissen. **Forschungslage:** - Zahlreiche Studien und Metaana... [mehr]