Die Gewöhnung ist ein bedingter Reflex, weil sie eine Form des Lernens darstellt, bei der ein Organismus auf wiederholt auftretende, neutrale Reize weniger stark reagiert. Im Gegensatz zu unbedingten Reflexen, die angeboren und automatisch sind, ist die Gewöhnung ein adaptiver Prozess, der es einem Organismus ermöglicht, sich an die Umwelt anzupassen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Wenn ein Reiz häufig und konstant präsentiert wird, wird die Reaktion darauf im Laufe der Zeit schwächer, da der Organismus lernt, dass dieser Reiz keine signifikante Bedeutung hat oder keine Bedrohung darstellt. Dies geschieht durch neuronale Anpassungen im Nervensystem, die die Reiz-Reaktions-Verbindung verändern. Gewöhnung ist somit ein Beispiel für eine erlernte Verhaltensänderung, die auf Erfahrungen basiert.