Warum gilt emotionaler Schmerz nicht als echter Schmerz?

Antwort

Emotionaler Schmerz wird oft als „kein echter Schmerz“ bezeichnet, weil er sich von körperlichem Schmerz unterscheidet. Während körperlicher Schmerz durch physische Verletzungen oder Erkrankungen entsteht und meist messbar ist (z.B. durch Nervensignale, Entzündungen), basiert emotionaler Schmerz auf psychischen oder seelischen Erfahrungen wie Trauer, Verlust oder Zurückweisung. Allerdings zeigen neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, dass emotionaler Schmerz im Gehirn ähnliche Areale aktiviert wie körperlicher Schmerz, insbesondere das sogenannte „Schmerznetzwerk“ (z.B. der anteriore cinguläre Cortex). Das bedeutet, dass emotionaler Schmerz neurologisch durchaus „echt“ ist und reale Auswirkungen auf Körper und Psyche haben kann. Die Unterscheidung rührt also eher aus gesellschaftlichen oder sprachlichen Konventionen und nicht aus biologischen Gründen. Emotionaler Schmerz ist genauso real wie körperlicher Schmerz, auch wenn er sich anders äußert und schwerer zu messen ist.

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