Was sind die Hauptschlussfolgerungen zum Autoritätsgehorsam aus der Milgram-Studie?

Antwort

Die Milgram-Studie, die in den 1960er Jahren von Stanley Milgram durchgeführt wurde, untersuchte das Ausmaß, in dem Menschen bereit sind, Anweisungen von Autoritätspersonen zu befolgen, auch wenn diese Anweisungen gegen ihr eigenes moralisches Empfinden verstoßen. Die Hauptschlussfolgerungen der Studie sind: 1. **Hohe Bereitschaft zum Gehorsam**: Viele Menschen sind bereit, Anweisungen von Autoritätspersonen zu befolgen, selbst wenn diese Anweisungen schädlich für andere sind. In der Studie gingen viele Teilnehmer so weit, vermeintlich tödliche elektrische Schocks zu verabreichen, weil sie von einer Autoritätsperson dazu aufgefordert wurden. 2. **Einfluss der Autorität**: Die Präsenz und das Verhalten der Autoritätsperson spielen eine entscheidende Rolle. Wenn die Autoritätsperson selbstbewusst und bestimmt auftritt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Anweisungen befolgt werden. 3. **Verantwortungsverschiebung**: Viele Teilnehmer rechtfertigten ihr Verhalten damit, dass sie nur den Anweisungen folgten und die Verantwortung für ihre Handlungen auf die Autoritätsperson verschoben. 4. **Situative Faktoren**: Die Studie zeigte, dass situative Faktoren und der soziale Kontext einen großen Einfluss auf das Verhalten haben können. Menschen handeln oft anders, wenn sie sich in einer bestimmten sozialen oder institutionellen Struktur befinden. Diese Ergebnisse haben weitreichende Implikationen für das Verständnis von Gehorsam und Autorität in verschiedenen sozialen und institutionellen Kontexten. Weitere Informationen zur Milgram-Studie findest du auf [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment).

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