Wie erklärt Festinger 1964 kognitive Dissonanz?

Antwort

Leon Festinger entwickelte die Theorie der kognitiven Dissonanz, die besagt, dass Menschen ein inneres Bedürfnis haben, ihre Überzeugungen, Einstellungen und Verhaltensweisen in Einklang zu bringen. Wenn es zu einem Widerspruch (Dissonanz) zwischen diesen Elementen kommt, empfinden sie Unbehagen und sind motiviert, dieses Unbehagen zu reduzieren. Festinger erklärte 1964, dass kognitive Dissonanz auftritt, wenn eine Person zwei oder mehr widersprüchliche Kognitionen (Gedanken, Überzeugungen, Einstellungen) gleichzeitig hält. Um die Dissonanz zu reduzieren, kann die Person: 1. **Die Kognitionen ändern**: Eine der widersprüchlichen Überzeugungen oder Einstellungen wird angepasst, um den Widerspruch zu beseitigen. 2. **Neue Kognitionen hinzufügen**: Zusätzliche Überzeugungen oder Informationen werden eingeführt, die die widersprüchlichen Kognitionen in Einklang bringen. 3. **Die Bedeutung der Kognitionen ändern**: Die Wichtigkeit der widersprüchlichen Kognitionen wird neu bewertet, sodass der Widerspruch weniger relevant erscheint. Ein klassisches Beispiel ist das Rauchen: Ein Raucher, der weiß, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, könnte diese Dissonanz reduzieren, indem er das Rauchen aufgibt (Kognition ändern), Informationen sucht, die die Gefahren des Rauchens herunterspielen (neue Kognitionen hinzufügen), oder die Bedeutung der Gesundheitsrisiken herunterspielt (Bedeutung ändern). Weitere Informationen zur Theorie der kognitiven Dissonanz können in Festingers Werk "A Theory of Cognitive Dissonance" nachgelesen werden.

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