In der phänomenologischen Fallanalyse spielen die Begriffe "erleben", "deuten" und "verarbeiten" eine zentrale Rolle, um die subjektiven Erfahrungen von Individuen zu verstehen. 1. **Erleben**: Dies bezieht sich auf die unmittelbare, subjektive Erfahrung einer Person. In der phänomenologischen Analyse wird versucht, das Erleben so authentisch wie möglich zu erfassen, ohne es durch vorgefasste Meinungen oder Theorien zu beeinflussen. Es geht darum, die Perspektive des Individuums zu verstehen und die Bedeutung, die es seinen Erfahrungen beimisst, zu erfassen. 2. **Deuten**: Dieser Schritt beinhaltet die Interpretation der erlebten Phänomene. Hier wird analysiert, wie die Person ihre Erfahrungen versteht und welche Bedeutungen sie ihnen zuschreibt. Die Deutung kann durch den Kontext, kulturelle Hintergründe und persönliche Überzeugungen beeinflusst werden. Ziel ist es, die verschiedenen Schichten der Bedeutung zu erkennen, die das Individuum seinen Erlebnissen verleiht. 3. **Verarbeiten**: Dies bezieht sich auf den Prozess, durch den Individuen ihre Erfahrungen integrieren und in ihr Selbstverständnis einfügen. Verarbeitung kann emotionale, kognitive und soziale Aspekte umfassen und ist entscheidend für das Lernen aus Erfahrungen. In der phänomenologischen Fallanalyse wird untersucht, wie Menschen ihre Erlebnisse reflektieren und welche Auswirkungen diese auf ihr zukünftiges Verhalten und ihre Einstellungen haben. Zusammengefasst zielt die phänomenologische Fallanalyse darauf ab, ein tiefes Verständnis für die subjektiven Erfahrungen von Individuen zu entwickeln, indem diese drei Aspekte miteinander verknüpft werden.