Es ist schwierig, aus den Äußerungen des/der KlientIn über seine Inkongruenz auf eine Diagnose zu schließen, weil Inkongruenz oft subjektiv und vielschichtig ist. KlientInnen können unterschiedliche Wahrnehmungen und Interpretationen ihrer Gefühle und Erfahrungen haben, was die objektive Bewertung erschwert. Zudem können kulturelle, soziale und individuelle Faktoren die Ausdrucksweise und das Verständnis von Inkongruenz beeinflussen. Ein weiterer Aspekt ist, dass Inkongruenz nicht immer auf eine spezifische psychische Störung hinweist; sie kann auch in normalen Entwicklungsprozessen oder als Reaktion auf Lebensereignisse auftreten. Daher ist es wichtig, eine umfassende Anamnese und weitere diagnostische Instrumente zu verwenden, um ein vollständiges Bild der psychischen Gesundheit des/der KlientIn zu erhalten.