In der Alltagspsychologie bezieht sich "Bias" auf systematische Verzerrungen oder Tendenzen in der Wahrnehmung, dem Denken und dem Verhalten von Menschen. Diese Verzerrungen können das Ergebnis von Heuristiken (mentalen Abkürzungen) sein, die Menschen verwenden, um komplexe Informationen zu verarbeiten und schnelle Entscheidungen zu treffen. Hier sind einige häufige Arten von Bias: 1. **Bestätigungsfehler (Confirmation Bias)**: Die Tendenz, Informationen zu suchen, zu interpretieren und zu erinnern, die bestehende Überzeugungen oder Hypothesen bestätigen, während widersprüchliche Informationen ignoriert oder abgewertet werden. 2. **Verfügbarkeitsheuristik (Availability Heuristic)**: Die Neigung, die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen basierend auf der Leichtigkeit, mit der Beispiele in den Sinn kommen, zu überschätzen. Zum Beispiel könnte man denken, dass Flugzeugabstürze häufiger sind, weil sie in den Nachrichten stark berichtet werden. 3. **Ankerheuristik (Anchoring Bias)**: Die Tendenz, sich bei der Entscheidungsfindung zu stark auf die erste Information (den "Anker") zu stützen, die man erhält. Dies kann dazu führen, dass nachfolgende Informationen nicht ausreichend berücksichtigt werden. 4. **Selbstwertdienliche Verzerrung (Self-Serving Bias)**: Die Tendenz, Erfolge auf eigene Fähigkeiten und Anstrengungen zurückzuführen, während Misserfolge auf äußere Umstände geschoben werden. 5. **Attributionsfehler (Fundamental Attribution Error)**: Die Neigung, das Verhalten anderer Menschen eher auf deren Persönlichkeit oder Charakter als auf situative Faktoren zurückzuführen. Diese Biases können zu fehlerhaften Urteilen und Entscheidungen führen, da sie die objektive Verarbeitung von Informationen beeinträchtigen. Sie sind jedoch auch ein natürlicher Teil der menschlichen Kognition und oft schwer zu vermeiden.