Subjektivierung und Subjektbildung sind Konzepte, die oft in der Sozialwissenschaft und der Philosophie verwendet werden, um verschiedene Aspekte der Identitätsentwicklung und der individuellen Selbstwahrnehmung zu beschreiben. 1. **Subjektivierung**: Dieser Begriff bezieht sich auf den Prozess, durch den Individuen zu Subjekten werden, also zu aktiven, selbstbewussten Akteuren, die ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihre Identität formen. Subjektivierung ist oft mit sozialen, kulturellen und politischen Kontexten verbunden, die die Wahrnehmung und das Selbstverständnis des Individuums beeinflussen. Es geht darum, wie externe Faktoren (wie Gesellschaft, Kultur, Machtstrukturen) die innere Welt des Individuums prägen. 2. **Subjektbildung**: Dieser Begriff fokussiert sich mehr auf die Entwicklung und Formung des Subjekts selbst. Es geht um die Prozesse, durch die Individuen ihre Identität, Werte, Überzeugungen und Selbstkonzepte entwickeln. Subjektbildung kann durch Bildung, Erziehung, persönliche Erfahrungen und Reflexion geschehen. Hierbei steht die individuelle Entwicklung im Vordergrund, unabhängig von den äußeren Einflüssen. Zusammengefasst: Subjektivierung betont den Einfluss externer Faktoren auf die Identitätsbildung, während Subjektbildung den internen Prozess der Selbstentwicklung und Identitätsfindung hervorhebt.