Ja, in der klassischen Phänomenologie – wie sie etwa von Edmund Husserl begründet wurde – ist tatsächlich das menschliche Bewusstsein gemeint. Die Phänomenologie unters... [mehr]
Jean-Paul Sartre nutzte die Phänomenologie, insbesondere in Anlehnung an Edmund Husserl, um den Gegensatz von Realismus und Idealismus zu überwinden, weil sie ihm einen neuen Zugang zum Bewusstsein und zur Welt ermöglichte. Im klassischen Realismus wird angenommen, dass die Welt unabhängig vom Bewusstsein existiert und erkannt werden kann. Der Idealismus hingegen betont, dass die Welt nur im Bewusstsein existiert oder zumindest wesentlich von diesem abhängt. Beide Positionen geraten in einen Gegensatz: Entweder ist das Bewusstsein von der Welt abhängig (Realismus) oder die Welt vom Bewusstsein (Idealismus). Die Phänomenologie bietet einen dritten Weg: Sie untersucht, wie Dinge uns im Bewusstsein erscheinen, ohne sich sofort auf deren objektive Existenz (Realismus) oder bloße Vorstellung (Idealismus) festzulegen. Husserl spricht von der „intentionalen Struktur“ des Bewusstseins: Jedes Bewusstsein ist immer Bewusstsein von etwas. Das heißt, das Bewusstsein ist immer auf die Welt gerichtet, und die Welt erscheint immer schon im Bewusstsein. Sartre übernimmt diesen Ansatz und radikalisiert ihn: Für ihn ist das Bewusstsein immer transzendent, es geht über sich hinaus auf die Welt. Die Welt ist nicht einfach „da draußen“ (wie im Realismus), aber auch nicht bloß eine Konstruktion des Geistes (wie im Idealismus). Vielmehr ist die Welt das, was sich dem Bewusstsein zeigt – sie ist „für das Bewusstsein da“, aber nicht von ihm erschaffen. So kann Sartre mit Hilfe der Phänomenologie zeigen, dass die Trennung zwischen Subjekt (Bewusstsein) und Objekt (Welt) nicht so scharf ist, wie Realismus und Idealismus annehmen. Die Welt ist immer schon in der Erfahrung des Bewusstseins gegeben, und das Bewusstsein ist immer schon auf die Welt bezogen. Damit überwindet Sartre den Gegensatz von Realismus und Idealismus zugunsten einer phänomenologischen Sichtweise, in der die Beziehung zwischen Bewusstsein und Welt grundlegend ist. Weitere Informationen zu Sartres Philosophie findest du z.B. auf [Stanford Encyclopedia of Philosophy – Jean-Paul Sartre](https://plato.stanford.edu/entries/sartre/).
Ja, in der klassischen Phänomenologie – wie sie etwa von Edmund Husserl begründet wurde – ist tatsächlich das menschliche Bewusstsein gemeint. Die Phänomenologie unters... [mehr]
Nein, das bedeutet nicht, dass nur Menschen gemeint sind. Die Phänomenologie betont zwar das subjektive Erleben aus der Perspektive der ersten Person („Erlebnisweise“), aber grunds&au... [mehr]
Eine phänomenologische Entwicklung bezieht sich auf einen Ansatz in der Philosophie und den Sozialwissenschaften, der sich mit der Beschreibung und Analyse von Erfahrungen und Phänomenen bes... [mehr]
Die phenomenologische Entwicklung bezieht sich auf einen Ansatz in der Philosophie und Psychologie, der sich mit der Beschreibung und Analyse von Erfahrungen und Wahrnehmungen beschäftigt, wie si... [mehr]