Welcher Naturrechtsphilosoph steht für den Übergang zur neuzeitlichen Naturrechtsphilosophie und warum?

Antwort

Der Naturrechtsphilosoph, der oft als Schlüsselfigur für den Übergang zur neuzeitlichen Naturrechtsphilosophie betrachtet wird, ist Hugo Grotius (1583-1645). Grotius wird häufig als Begründer des modernen Naturrechts angesehen, weil er die Idee entwickelte, dass Naturrecht unabhängig von religiösen Überzeugungen existiert und durch die menschliche Vernunft erkannt werden kann. In seinem Hauptwerk "De iure belli ac pacis" (Über das Recht des Krieges und des Friedens) argumentierte Grotius, dass es universelle Prinzipien des Rechts gibt, die für alle Menschen gelten, unabhängig von ihrer Kultur oder Religion. Diese Prinzipien basieren auf der menschlichen Natur und der Vernunft. Grotius' Ansatz markierte einen bedeutenden Wandel von der mittelalterlichen Naturrechtsphilosophie, die stark von theologischen Überlegungen geprägt war, hin zu einer säkularen und rationalen Grundlage des Rechts. Seine Ideen legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des Völkerrechts und beeinflussten viele nachfolgende Denker, darunter Thomas Hobbes, John Locke und Immanuel Kant.

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