Immanuel Kant, ein zentraler Philosoph der Aufklärung, formulierte mehrere Kernthesen, die seine Philosophie prägen. Hier sind einige der wichtigsten: 1. **Kritik der reinen Vernunft**: unterscheidet zwischen a priori (vor der Erfahrung) und a posteriori (nach der Erfahrung) Wissen. Er argumentiert, dass unser Wissen durch die Struktur unseres Verstandes und unsere Sinneserfahrungen geprägt ist. 2. **Kategorischer Imperativ**: Kant entwickelte das Konzept des kategorischen Imperativs als Grundlage für die Ethik. Er formulierte ihn unter anderem so: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Dies bedeutet, dass moralische Handlungen universell anwendbar sein sollten. 3. **Transzendentalphilosophie**: Kant untersuchte die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung und Wissen. Er argumentierte, dass Raum und Zeit nicht Eigenschaften der Dinge an sich sind, sondern Formen der Anschauung, die unser Verstand benötigt, um Erfahrungen zu strukturieren. 4. **Ding an sich und Erscheinung**: Kant unterschied zwischen dem „Ding an sich“ (die Realität unabhängig von unserer Wahrnehmung) und den „Erscheinungen“ (wie wir die Realität wahrnehmen). Er betonte, dass wir nur Zugang zu den Erscheinungen haben und das Ding an sich nicht direkt erkennen können. 5. **Autonomie des Individuums**: Kant betonte die Bedeutung der Autonomie und der Selbstbestimmung des Individuums. Er sah den Menschen als moralisches Wesen, das in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für diese Entscheidungen zu übernehmen. Diese Thesen bilden die Grundlage für viele seiner späteren Werke und haben einen tiefgreifenden Einfluss auf die Philosophie, Ethik und Erkenntnistheorie.