Hermeneutik ist die Lehre und Methode der Interpretation von Texten, insbesondere von literarischen, philosophischen und religiösen Werken. Sie beschäftigt sich mit den Bedingungen und Prozessen, die das Verstehen und die Bedeutung von Texten beeinflussen. Die Hermeneutik hat ihre Wurzeln in der Antike, wurde aber im 19. und 20. Jahrhundert durch Denker wie Friedrich Schleiermacher, Wilhelm Dilthey und Hans-Georg Gadamer weiterentwickelt. Zentrale Aspekte der Hermeneutik sind: 1. **Verstehen**: Hermeneutik untersucht, wie Menschen Bedeutung aus Texten schöpfen und welche Rolle der Kontext dabei spielt. 2. **Interpretation**: Sie befasst sich mit den Methoden und Prinzipien, die zur Analyse und Deutung von Texten angewendet werden. 3. **Dialog**: Hermeneutik betont die Interaktion zwischen dem Leser und dem Text, wobei der Leser aktiv an der Bedeutungsfindung beteiligt ist. 4. **Historische Dimension**: Sie berücksichtigt die historische und kulturelle Einbettung von Texten, um deren Bedeutung im jeweiligen Kontext zu erfassen. Insgesamt zielt die Hermeneutik darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Komplexität von Sprache und Bedeutung zu entwickeln.